Bei Freunden

Nach den Glühwürmchen steht der Abel Tasman Nationalpark auf dem Programm. Aber auf dem Weg dorthin lebt eine alte Kollegin aus der Schulzeit mit ihrem Mann und ihren sieben Kindern. Wir wollen ihr einen kurzen Besuch abstatten und dürfen Jake eine Nacht lang bei ihnen parkieren. 

In diese Gegend wären wir wohl sonst nie gefahren. Es geht vorbei an Hügeln und Wäldern, Dörfchen, Häusern, Weingütern … und Alpakas. Die Familie ist erst seit etwas mehr als drei Monaten dorthin gezogen, sie haben ein Stück Grundstück von 33 ha kaufen können und sich provisorisch dort eingerichtet. Jake rüttelt sich die Auffahrt zu ihnen hinauf. Ich begrüsse Sue, die ich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gesehen habe. Wir lernen ihre Kinder kennen: 7 reizende Kinder, vier davon bereits Teenager. Rick, Sues Mann, ist noch beim Fischen, und so versuchen wir etwas unbeholfen, ihr ein wenig beim Garten wässern zu helfen.

Was für ein Garten!! Meine Mutter hat einen wirklich herrlichen Garten, den sie mit Hingabe pflegt (und den ich dann beernten darf, danke). Sue hat etwas ähnliches, aber noch grösser. Und sie hat einige Pflanzen, die bei uns nicht wachsen würden. 

Irgendwann sehen wir einen Pickup über die Hügel fahren – hinten drauf unsere glücklichen Jungs. Einer von Sues Grossen hat ihnen das Grundstück gezeigt. Bald einmal begrüssen wir auch die zwei jungen Hunde, Max und Dan. Unsere Jungs sind hin und weg von den beiden. Mit den Hunden ist auch das Eis zwischen den Kindern gebrochen, von da an spielen sie zusammen. Dabei hatten unsere Kinder Angst davor, bei völlig Fremden zu Besuche zu gehen. 

Als Rick nach Hause kommt, hat er ganz viel Fisch dabei, den er fachmännisch ausnimmt und zerteilt. Ein Teil wird geräuchert, ein Teil eingefroren, einen Teil gibt es abends als Fisch im Bierteig. Das Übriggebliebene kommt in ein Fass, wo es bald einmal zu Gartendünger wird. 

Die Familie lebt sehr einfach. Da sie noch kein Haus haben, leben sie in einen Küchencontainer, einem Container als Schlafzimmer/Dusche, für fünf Kinder einen Wohnwagen und für die grossen Jungs zwei weitere Wohnwagen. Das Klo ist das schönste Klo der Welt: ein Plumpsklo – den unteren Teil der Tür schliessen, absitzen, und die Aussicht geniessen 😝! Für Sohn 2, der bisher dachte, er sei der allereinzigste Zwölfjährige, der sein Zimmer mit dem Bruder teilen muss, war es ein bisschen Lebenschule. Man überlebt auch, wenn man zu fünft in einem Wohnwagen schläft!

Abends gibts den besten Fisch der Welt (alles andere war Beilage ;-)), zusammen mit schönen Gesprächen. Nachts gibts etwas Regen (der sehnlichst erwartet wurde) und Wind. Nach dem Morgenessen packen wir leider schon wieder zusammen. Es hätte uns allen sehr gut gefallen dort! Sues Familie ist herzlich und sonnig. Ihr Lebenstil ist einfach, nachhaltig und durchdacht.. Sie haben uns erzählt, was sie ungefähr für ein Haus geplant haben (es ist erst in Planung), und was dabei herauskommt, würde ich gern in ein paar Jahren anschauen gehen. Es ist spannend!

Weil wir am nächsten Tag auf eine grössere Wanderung im Abel Tasman gehen wollen, dieser Tag aber ausgerechnet Sohn 2s Geburtstag ist, wollen wir ihm am Tag vorher eine Freude machen uns steuern einen FunPark in der Nähe an. Dort hat es eine Wasserrutsche, eine GoKart-Bahn, einen Trampolinpark und vieles mehr. Die drei toben sich aus, während Muttern sich langweilt. Bis ich mich irgendwann ans Meer verabschiede. Abends fahren wir auf den Campingplatz im Abel Tasman. Auf diesen Ort habe ich mich extrem gefreut. Wie es wohl wird?

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